Verständnis für die Zahlen entwickeln
Leider ist es nach wie vor meist so, dass gerade viele Selbstständige und Kleinunternehmer mit dem „Zahlenkram“ nichts zu tun haben wollen. Kennen Sie das auch? Sie sind vielleicht Schreiner, haben eine Leidenschaft für Holz und Mobiliar, und so haben Sie kurzum Ihr Hobby zum Beruf gemacht.
Buchhaltung und Unternehmenssteuerung inklusive Finanz- und Personalplanung sind für Sie eher lästige Tätigkeiten, die am besten der Treuhänder übernehmen soll. Das ist zu einem gewissen Grad verständlich. Und bisher kamen gerade die kleineren Unternehmen auch lange damit durch.
Doch wenn Sie etwas mit Leidenschaft machen, kommt der Erfolg meist von selbst. Und dann geht es auch los. Dann wächst das Unternehmen. Sie stellen Mitarbeiter ein, um die wachsende Zahl an Aufträgen bearbeiten zu können.
Alles läuft doch prima und ist „im Flow“ … meinen Sie! Doch tatsächlich ist ganz genau das der Punkt, an dem Ihr Unternehmen bereits vom Kurs abzukommen beginnt. Vor allem dann, wenn Sie eben keine Ahnung von Ihren betriebswirtschaftlichen Zahlen haben!
Und gerade heutzutage rächt sich das immer schneller; Ihr Unternehmen kann schneller, als Sie glauben, in eine finanzielle Schieflage geraten oder sogar in die Insolvenz rutschen.
Übernehmen Sie unternehmerische Verantwortung
Daher ist es an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Sie dürfen nicht vergessen, dass Sie nicht nur „berufstätig“ sind. Nein. Sie sind vielmehr auch Unternehmer. Und als solcher haben Sie auch eine unternehmerische Verantwortung.
Nicht nur für sich und Ihre Familie, sondern auch für Ihre Mitarbeiter und deren Familien. Und diese Verantwortung dürfen Sie weder ausser Acht lassen noch delegieren. Sie müssen sie selbst übernehmen!
Unternehmerische Verantwortung zu übernehmen heisst dabei auch, über seine betriebswirtschaftlichen Kennzahlen informiert zu sein und sie regelmässig zu prüfen. Nur so sehen Sie frühzeitig, ob im Unternehmen etwas aus dem Ruder läuft. Sie erkennen, ob und wann Sie investieren oder neue Mitarbeiter einstellen müssen, und zwar bevor Ihre Belegschaft am Rande des Burn-outs operiert. Sie wissen, wann es zu einem Liquiditätsengpass kommt und wie lange Sie die Lohnfortzahlung in einer Krise überbrücken können.
Auch wenn neue Aufträge einmal nicht so regelmässig und schnell reinkommen wie sonst. Und Sie wissen, wann Sie vielleicht intern Rücksprache halten müssen, weil es Auffälligkeiten in den Kennzahlen gibt.
Treffen Sie frühzeitig und informiert Entscheidungen
Dank der heute verfügbaren Technologien haben Sie mit digitalisierten Abläufen nicht nur Ihre betriebswirtschaftlichen Kennzahlen schnell im Griff.
Sie können Ihre bestehenden Daten auch besser analysieren, um frühzeitig Zusammenhänge aufzuspüren. Sie können beispielsweise Ursachen erkennen, wenn Sie merken, dass es nicht genügend Neukundengeschäft gibt.
Vielleicht war ein Mitarbeiter sehr lange krank? Oder Sie analysieren, welche Produkte gut und welche weniger gut laufen, um Ihr Angebot rechtzeitig an Marktveränderungen anzupassen. Doch dazu müssen Sie sich mit Ihren Zahlen auseinandersetzen. Und zwar regelmässig. Mindestens einmal im Monat.
Das ist mit unserer Führungsmatrix auch nicht schwer. Denn Sie liefert Ihnen auf nur zwei A4-Seiten alle wichtigen Kennzahlen auf einen Blick.
Nur wenn Sie Ihre Zahlen kennen, können Sie die richtigen Entscheidungen treffen. Und Entscheidungen werden Sie an einem bestimmten Punkt immer treffen müssen – je früher, desto besser. Daran führt heute kein Weg mehr vorbei.
Auch wenn es manchmal sicherlich unumgänglich ist, unangenehme Entscheidungen zu treffen, sich vielleicht von einem Lieferanten oder Mitarbeiter zu trennen.
Vergessen Sie bitte dennoch in solchen Momenten nicht: Es mag Ihnen schwerfallen, sich zum Beispiel von einem Mitarbeiter zu trennen. Doch wenn Sie den Kopf sprichwörtlich in den Sand stecken und den Tatsachen nicht ins Auge sehen, müssen Sie sehr wahrscheinlich im nächsten Schritt der halben Belegschaft kündigen.
Denn das passiert immer wieder und häufiger, als Sie glauben, wenn Entscheidungen nicht rechtzeitig getroffen werden. Zu hoffen, dass sich schon alles wieder richten wird, funktioniert in Zeiten wie diesen leider nicht mehr. Das hat uns nicht zuletzt die überraschend auftretende Corona- Pandemie gezeigt.
Unternehmen, die hier die Zeichen der Zeit nicht richtig und rechtzeitig erkannt hatten, sind teilweise innerhalb von Wochen in den Konkurs gegangen. Natürlich zum Teil unverschuldet. Aber doch auch nicht ganz. Denn hätten sie ihre Zahlen und damit ihr Unternehmen im Griff gehabt, hätte es nicht so kommen müssen. Deshalb sind verantwortungsvolles Entscheiden und Handeln heute die wichtigsten Tugenden eines guten Unternehmers.